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Rundum-sorglos-Paket für Bargeldversorgung

Wenn spezialisierte Dienstleister das komplette Cash-Management einer Bank übernehmen, kann das Finanzinstitut die Kosten für das Bargeld-Management um bis zu einem Drittel senken. So bleiben mehr Ressourcen für das Kerngeschäft.

Mit der Degussa Bank hat das erste deutsche Geldinstitut seit Mai seine komplette Bargeldversorgung ausgelagert. Für die Dauer von fünf Jahren hat Diebold Nixdorf als externer Dienstleister konsequent die Verantwortung für alle Leistungen entlang der Bargeldversorgung übernommen, betreibt alle 220 Geldautomaten der Bank und bietet ein „Rundum-Sorglos-Paket“.

Als Grundlage dient dabei „ATM-as-a-Service“ (ATMaaS). Dabei übernimmt der Dienstleister den technischen Betrieb der Geldautomatenflotte. Optional werden auch die kompletten Assets der Hard- und Software an den Dienstleister beziehungsweise an ein Leasing-Unternehmen übertragen. Damit sinken auch die Investitionsausgaben des Finanzinstituts spürbar.

Bei Cash-as-a-Service (CaaS) kommen aber noch weitere positive Aspekte hinzu. Das beginnt mit dem Cash Management inklusive der Verträge mit dem Werttransportunternehmen (WTU). So garantiert der Dienstleister ein sicheres Wertelogistikverfahren und sichert das Geld ab. Er kümmert sich um die Cash EDI-Abwicklung via Notenbank ebenso wie um die Bargeldbearbeitung und das Kassettenhandling, übernimmt Prognose und Optimierung der Befüllmengen und die Bereitstellung des Bargelds, stimmt Konten- und den Bestand im Geldautomaten ab und bearbeitet etwaige Differenzen. Auch die Bearbeitung eingezogener Karten und deren Versand sind in der Hand des Dienstleisters. Er übernimmt die Archivierung der Journaldaten und Belege und ist zudem rechtlich verantwortlicher Betreiber des Automatennetzwerkes. Die Bank konsumiert die „Dienstleistung Bargeld“ als Service und hat nur noch die Betriebsausgaben in Form eines „pay as you go“-Modells.

Das Sparpotenzial durch Skaleneffekte ist enorm. Je nach Ausgangslage kann eine Bank die Kosten für die Bargeldversorgung ihrer Kunden durch eine solche Komplettauslagerung um bis zu einem Drittel senken.

Ein Vorteil der Auslagerung ist es, dass der Partner den Gerätepark immer auf dem aktuellen Stand hält und sich um Release-Management und das Implementieren neuer Technologien kümmert – beispielsweise die Integration modernster Bedien-Optionen per Smartphone-App, NFC oder Barcode-Scanner.

Partnerbank ist bankfachlich verantwortlich

Damit alle bankfachlichen Vorgänge rund um die externe Bargeldversorgung rechtlich auf sicheren Füßen stehen, muss der Dienstleister entweder selbst eine Banklizenz besitzen oder er bindet eine Partnerbank ein. Gemeinsam übernehmen sie künftig sowohl Routing und Autorisierung im Rahmen des Acquiring als auch das Clearing der Transaktionen und die Reklamations- und Retract-Bearbeitung. Sie verantworten die Buchungsposten und die Kontoführung der Sachkonten.

Für die Transition zum Cash-as-a-Service-Dienstleister ist zudem nur ein recht geringer zeitlicher Aufwand nötig. Wenn alles klappt, dann lässt sich ein System in ungefähr einer Stunde umheben. Und nicht nur Geldautomaten lassen sich damit betreiben, auch eine Erweiterung der Leistungen auf automatische Kassentresore ist möglich.

Was bleibt bei Cash-as-a-Service noch zu tun für die Bank? Die Antwort ist simpel: Die Steuerung genau eines Dienstleisters. So erreicht die Bank auch wieder die Freiräume, um an den zukunftsorientierten Themen zu arbeiten. Die bisher mit dem Geldautomatenbetrieb betrauten Mitarbeiter können neue Aufgaben übernehmen, um zum Beispiel die Digitalisierung der Bank weiter voranzutreiben.

(Das „Rundum-sorglos-Paket“ wurde auch in einem Beitrag von Ansgar Steden in der deutschen Börsen-Zeitung vorgestellt, siehe Artikel hier).

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