Suche
Close this search box.
Top-Themen:
In Kooperation mit
Ingrid Szeiler (Raiffeisen KAG), Heike Arbter (Raiffeisen Centrobank AG), Petra Zehetleitner-Ruderer (Raiffeisen Landesbank Steiermark), Peter Bruckmüller (Spectra Linz): 50 Prozent der Frauen machen zu möglichem monatlichem Vorsorgebetrag keine Angabe (39 Prozent der Männer).
© RCB

Ingrid Szeiler (Raiffeisen KAG), Heike Arbter (Raiffeisen Centrobank AG), Petra Zehetleitner-Ruderer (Raiffeisen Landesbank Steiermark), Peter Bruckmüller (Spectra Linz): 50 Prozent der Frauen machen zu möglichem monatlichem Vorsorgebetrag keine Angabe (39 Prozent der Männer).

Zwei Drittel der Frauen fürchten die Pensionslücke

Zwei Drittel der Österreicherinnen gehen davon aus, von ihrer staatlichen Pension später nicht leben zu können – das ist das Kernergebnis einer Spectra-Befragung „Frauen und finanzielle Vorsorge 2020“ im Auftrag von Raiffeisen KAG und Centrobank. 35 Prozent der Frauen wissen nicht, wie hoch ihre Pension ausfallen wird. Und: Nachhaltigkeit der Veranlagung steht bei Frauen – und Männern – ganz hoch im Kurs.

„Nur 4 Prozent der Frauen gehen davon aus, mehr als 2.000 Euro an staatlicher Pension zur Verfügung zu haben (12 Prozent der Männer), 35 Prozent der Frauen wissen gar nicht, welcher Betrag ihnen zur Verfügung stehen wird“, erklärt Peter Bruckmüller, Geschäftsführer des Linzer Marktforschungsinstitutes Spectra die Ergebnisse der Studie „Frauen und finanzielle Vorsorge“ (im Jänner 2020 wurden von Spectra 2.229 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt). Exakt die Hälfte der weiblichen Befragten, analysiert Bruckmüller, konnte keine Auskunft darüber geben, wie viel Geld ihr pro Monat für private Pensionsvorsorge zur Verfügung stehen wird. Zum Vergleich: Von den männlichen Befragten gaben nur 39 Prozent an, das nicht zu wissen.

Nachhaltigkeit bei Pensionsvorsorge

Eklatant sei der Unterschied zwischen Frauen und Männern beim Thema Vorsorgeprodukte: Nur 15 Prozent der weiblichen Befragten gibt an, in Wertpapiere veranlagt zu sein (Fonds, Aktien, Anleihen, Zertifkate), während 27 Prozent der Männer diese für ihre Altersvorsorge bereits nutzen. Bei der Frage, ob Sicherheit oder Ertrag wichtiger ist, entschieden sich 14 Prozent der Frauen für größtmöglichen Ertrag – versus 23 Prozent Männer. Auch auf die Frage, ob attraktiverer Ertrag ein Anreiz für mehr private Pensionsvorsorge wäre, bestätigten das nur 41 Prozent der Frauen, während das 52 Prozent der Männer taten.

„So unterschiedlich die Zugänge von Frauen und Männer zur privaten Pensionsvorsorge sind, so überraschend war für uns doch die Tatsache, dass sie in Hinblick auf ihren Anspruch an nachhaltige Veranlagung sowohl bei staatlicher als auch bei privater Vorsorge sehr einig zu sein scheinen“, erklärt Bruckmüller. Für deutlich mehr als die Hälfte der Befragten ist das Thema Nachhaltigkeit in der staatlichen Pension ein wichtiges Thema (58 Prozent der Frauen, 60 Prozent der Männer). 55 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer gaben an, dass ihnen das Thema bei privater Pensionsvorsorge ein Anliegen sei.

Es geht also um das Geld, und da ist die Frage, wieviel Euro pro Monat für private Vorsorge zur Verfügung stehen (könnten) naheliegend – mit einem eindeutigen Ergebnis: Während „nur“ 39 Prozent der Männer antworten „keine Angabe, weiß nicht“ geben sich zur möglichen/aktuellen Höhe monatlicher Vorsorge sage und schreibe 50 Prozent (!) der Frauen diskret/ahnungslos (besser wohl, angesichts der Einkommensklage: Ratlos – siehe beim Download der Präsentation Chart Seite 11).

Fondssparen bereits ab 50 Euro monatlich

Raiffeisen – vertreten durch Ingrid Szeiler, Leitung Fondmanagement Raiffeisen KAG, Heike Arbter, Mitglied des Vorstands Raiffeisen Centrobank RCB, und Petra Zehetleitner-Ruderer, Leitung Competence Center Veranlagung & Wertpapiere Raiffeisen Landesbank Steiermark, – präsentiert die Studie im Vorfeld des Weltfrauentags und im Hinblick auf die laufende Vorsorgediskussion: Fondssparen sei bereits ab 50 Euro monatlich möglich – somit gehe es um Aktivierung und Information insbesondere von Frauen, vorzusorgen.

Besonders Frauen, die im Durchschnitt weniger verdienen und entsprechend geringere Pensionen beziehen werden, sollten die Ertragschancen am Kapitalmarkt nutzen. Die Rolle der Frauen bei finanziellen Fragen im Familienverbund habe sich im Laufe der Jahre geändert, so Petra Zehetleitner-Ruderer, Leiterin des Competence Centers Veranlagen und Wertpapiere in der Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark. „Männer sind im Familienverbund oft „Haushaltsvorstand“, Frauen hingegen „Finanzvorstand“, bringt es Zehetleitner-Ruderer auf den Punkt. Aber: Laut (ergänzender) Studie der Deutschen Börse sind 66 Prozent der Frauen gegenüber Aktienmärkten misstrauisch (Männer: 61 Prozent); 71 Prozent der Frauen geben „fehlendes Wissen“ an (Männer: 57 Prozent). „In Hinblick auf die höhere Akademikerquote bei Frauen und den Erfahrungen in tausenden Kundengesprächen ist aber nicht davon auszugehen, dass das Finanzwissen bei Frauen objektiv wirklich geringer ist als bei Männern”, gibt Zehetleitner-Ruderer zu bedenken und ergänzt: „Diese Einschätzung der Frauen zeigt sich auch bei konkreten Anlageentscheidungen, denn Frauen sind bei finanzieller Vorsorge und Veranlagung sicherheitsorientierter, risikobewusster und vorsichtiger als Männer.“ Das Rezept der Beraterin: Keine „generellen Empfehlungen“, sondern massgeschneiderte Anlagestrategien.

Nachhaltige Investments weisen keine Ertragsnachteile auf

Empfehlung von Arbter und Szeiler: „Besonders Frauen, die im Durchschnitt weniger verdienen und entsprechend geringere Pensionen beziehen werden, sollten die Ertragschancen am Kapitalmarkt nutzen“. Denn, Stichwort Frauen – Veranlagung – Sicherheit – „Die Performance unserer Produkte beweist, dass Sicherheit und Ertrag nicht im Widerspruch zueinanderstehen, sondern auch im Nullzinsumfeld nachweislich Mehrwert für Anleger möglich ist“. Und zum Thema Nachhaltigkeit – laut Spectra-Studie für beide Geschlechter ein Kriterium – berichten Arbter und Szeiler: „Die Praxis zeigt, dass mit nachhaltigen, zukunftsorientierten Investments gleichwertige Erträge wie mit traditionell gemanagten Veranlagungen erwirtschaftet werden können.“

Nachsatz, mit Blick auf das aktuelle Regierungsprogramm: Begrüßenswert sei der steuerlichen Anreiz bei Kapitalmarktinvestments (Stichworte Kapitalertragssteuerbefreiung für Kursgewinne bei Wertpapieren und Fondsprodukten, Behaltefrist), KESt-Befreiung für ökologische beziehungsweise ethische Investition und schließlich – Stichwort „Frauen & Wissen“ – „Financial Literacy“ (da wollen sich RCB und der Verband Zertifikate Forum Austria gerne als Partner für die Aus- und Weiterbildungsinitiative der Regierung einbringen).

Download der 42-seitigen Präsentation Spectra Studie „Frauen & finanzielle Vorsorge“, Präsentationen Szeiler, Arbter, Zehetleitner-Ruderer.

In Kooperation mit

FMVÖ

Wöchentlich die wichtigsten News?

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und erhalten Sie jeden Donnerstag die aktuellsten News aus der österreichischen Finanzmarketingszene in Ihren Posteingang.